Gehörschutz FAQ

Gehörschutz FAQ

Wichtige Infos auf einen Blick

Nachfolgend werden häufig gestellte Fragen über Gehörschutz beantwortet. Wie hoffen, Dir damit weiterhelfen zu können.

Wann Gehörschutz tragen?

Grundsätzlich kann ein Schalldruckpegel ab 85 dB (Dezibel) das Gehör schädigen. Dies dauert allerdings bei einem Erwachsenen bis zu 8 Stunden. Dieser Schallwert entspricht in etwa dem Verkehrslärm in einem Ballungsraum.

Geräte, wie Motorsägen, Kreissägen und Presslufthammer erzeugen bereits deutlich über 100 dB. Das ist gefährlich, denn die Schädlichkeit wächst nicht linear, sondern exponentiell. 110 dB können ohne Schutz beispielsweise nur noch 2 Minuten unbeschadet überstanden werden.

In Umgebungen mit 100 dB kannst Du Dich ohne Gehörschutz für bis zu 15 Minuten aufhalten. Bei 95 dB ist es eine knappe Stunde. Das Rasenmähen einer mittleren Fläche ist ohne Schutz zwar grenzwertig, aber möglich.

115 dB können ungeschützt nur 30 Sekunden unbeschadet vom Ohr überstanden werden. Ab 120 dB wird Lärm zu Schmerz. Wenn Du Dich in Umgebungen mit 130 dB und mehr aufhalten musst, solltest Du zusätzlich einen Schallschutzanzug tragen, weil die Vibrationen andernfalls über den ganzen Körper aufgenommen werden.

Fazit: Am besten ist es, einen hohen Schallpegel mit einem Gehörschutz auf einen Wert zwischen 70 und 80 dB abzusenken. Dies schützt Dein Gehör, ermöglicht es aber dennoch zu kommunizieren. Je nach Art, reduziert ein Gehörschutz den Schalldruck meist um 20-40 dB.

Geht es nicht um die Schutzfunktion, sondern um das Schlafen, Lernen und Lesen, können bereits 40 dB in der Umgebung zu Konzentrationsproblemen führen. Hier sollte ein Gehörschutz dann schon früher zum Einsatz kommen.

Gehörschutz häufige Fragen

Was ist aktiver Gehörschutz?

Ein aktiver Gehörschutz kann sich dem Schalldruck anpassen. Leise Geräusche, wie Stimmen, können ungefiltert oder verstärkt in das Innere gelangen. Schädlicher Schall wird hingegen zuverlässig abgeschirmt.

Das funktioniert, weil sich außen ein Mikrofon und im Inneren ein Verstärker befindet. Besonders das Militär und die Polizei sind auf solche Spracheinrichtungen angewiesen. Wird den Anwärtern der Umgang mit Waffen oder lauten, mechanischen Geräten nahegebracht, müssen diese schließlich die Anweisungen und Empfehlungen verstehen können.

Auch ein Jäger profitiert von einem aktiven Gehörschutz. Die Natur kann über die Ohren wahrgenommen werden, während der Schuss gedämpft wird.

 

Was bedeutet SNR?

Schall ist nicht gleich Schall. Es gibt hohe und tiefe Frequenzen. Um für den Gehörschutz eine gebräuchliche Norm zu schaffen, wurde der Begriff SNR geschaffen. Dieser steht für Single Number Rating und bedeutet in etwa „einfacher Dämmwert“.  Der SNR-Wert beschreibt die mittlere Dämmung eines Kapselgehörschutzes oder Ohrenstöpsels.

 

Wer zahlt den Gehörschutz?

In Deutschland ist der Arbeitgeber ab einer regelmäßigen Belastung von 85 dB verpflichtet, den Gehörschutz zu stellen. Im Baugewerbe, in der Holz- und Steinbearbeitung, sowie in vielen Industriebereichen ist dies der Fall.

Liegt ein Grenzfall von rund um 80 dB vor, hast Du die Möglichkeit, Deinen Arbeitgeber höflich um eine Kostenübernahme zu beten. Besteht die Möglichkeit, dass die Produktivität und die Gesundheit des Angestellten eingeschränkt werden könnte, macht dies der Arbeitgeber dann in der Regel auch.

Schallbelastungen von unter 80 dB sind an einem 8 Stunden-Tag unbedenklich. Fühlst Du Dich durch den Lärm dennoch psychisch und leistungstechnisch beeinträchtigt, kannst Du Dir natürlich immer noch selbst einen Gehörschutz kaufen, sofern andere Sicherheitsvorschriften (Kommunikation) eingehalten werden können.

Arbeitest Du nicht körperlich, sondern in einem Großraumbüro, wird es mit der Kostenübernahme schwieriger. Hier muss man selber zahlen, wenn man sich gestört fühlt.

 

Was kostet Gehörschutz vom Akustiker?

Ein Hörgeräteakustiker kann individuelle Otoplastiken ab 30 € anfertigen. Solche Exemplare bestehen aus additionsvernetzendem Silikon und können innerhalb von 20 Minuten vor Ort hergestellt werden. Zuvor nimmt der Akustiker aber noch einen Abdruck des Innenohrs, sowie von einem Teil der Ohrmuschel. Das dauert rund 15 Minuten. Die Stöpsel halten für einige Monate.

Lösungen, die mehre Jahre oder nahezu unbegrenzt halten sollen, kosten zwischen 150 und 5000 €. Sie bestehen aus lackiertem Silikon, Acryl oder Fotoplast. Die Reinigung fällt sehr leicht. Acryl und Fotoplast sind besonders hochwertig, aber auch recht teuer. Das liegt daran, weil zunächst eine Negativform der Ohrabformung hergestellt werden muss.

Ein hoher Preis kann auch zustande kommen, wenn es nötig ist, dass bestimmte Frequenzen und Töne durchgelassen werden. Dies ist für Musiker natürlich besonders relevant. Es gibt beispielsweise akustische Filter, die der Anwender selber auswechseln und je nach Bedarf, für hohe oder tiefe Frequenzen, einsetzen kann. Das lineare Klangbild kann hier beibehalten werden, wenn gewünscht.

 

Wo Gehörschutz kaufen?

Gehörschutz kann in Baumärkten und in großen Kaufhausketten erworben werden. Individuelle Anfertigungen gibt es beim Hörgeräteakustiker.

Wer den Online-Kauf vorzieht, kann die großen Plattformen, wie Amazon, Ebay und Real ansteuern. Zudem gibt es spezielle Gehörschutz-Versender, welche ein besonders umfangreiches Angebot in diesem Segment bieten.

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