Wie funktioniert Gehörschutz?

Wie funktioniert Gehörschutz?

Im Alltag sind wir vielen Geräuschen ausgesetzt. Diese können mal mehr oder weniger laut sein. An manche Belästigungen hast Du Dich eventuell bereits so gewöhnt, dass Du sie nicht mehr richtig wahrnimmst. Ein Beispiel ist der Verkehrslärm in Großstädten. Dieser ist insofern gefährlich, weil das Gehör eigentlich nur auf natürliche Lärmquellen und nicht für technisch erzeugten Schall ausgelegt ist.

Wie funktioniert Gehörschutz

Selbst in den eigenen vier Wänden wirken weiterhin Geräusche, wie elektronische Geräte oder Kindergebrüll, auf das menschliche Ohr ein. All diese Reize werden häufig unterschätzt. Auf Dauer kann das Gehör, welches unser empfindlichstes Sinnesorgan ist, einen Schaden davontragen. Ist es einmal geschädigt, erholt es sich nur in den wenigsten Fällen wieder.

Aus diesem Grund ist es sowohl wichtig, sich vor sehr lauten Geräuschen, als auch vor permanenter Schalleinwirkung zu schützen. Gönne Deinen Ohren einfach mal eine Pause. Gehörschutz ist zu diesem Zweck das Mittel der Wahl. Dieser dämmt den Schall, der auf Dein Ohr einwirkt. So hörst Du die Umgebungsgeräusche zwar teils noch, aber der Umfang ist deutlich leiser. Dass Dich ein Gehörschutz nicht komplett von der Umwelt abkoppelt, kann im Zweifel Leben retten. Auf einer Baustelle oder in anderen Industriebereichen ist es beispielsweise unerlässlich, dass mit einem (aktiven) Lärmschutz dennoch kommuniziert werden kann.

 

Die Funktionsweise eines Gehörschutzes

Es gibt 2 Arten eines Gehörschutzes: den aktiven und den passiven Gehörschutz. Der passive Gehörschutz ist weit verbreitet. Er reduziert den Schall stets um den gleichen Messwert, angegeben in der Einheit dB (Dezibel). Die meisten Ohrenstöpsel und Kapselgehörschützer bieten diese Funktion. Die Reduktion beläuft sich meist auf 25 bis 40 dB.

Die Geräte sind günstig und schirmen den Lärm zuverlässig ab. Zusätzlich gibt es passiven Gehörschutz, der auf hohe Frequenzen spezialisiert ist und welchen, der auf tiefe Frequenzen spezialisiert ist. Passiver Gehörschutz eignet sich u.a. für das Schlafen, Heimwerken, den Bau, die Industrie und die Lärmbelästigung in Ballungsräumen.

Ein aktiver Gehörschutz dämmt den Schall nicht permanent. Er regelt den Umgebungslärm aktiv, was insbesondere bei sehr differenzierten Einflüssen sinnvoll ist. Ein Jäger braucht z.B. nur während des Schusses geschützt zu werden. Zuvor möchte er sicherlich die Natur auch über die Ohren wahrnehmen.

Hier bietet sich dann ein aktiver Gehörschutz an. Er lässt schwache Geräusche nahezu ungefiltert oder sogar verstärkt zum Ohr, schirmt aber gleichsam sehr laute Geräusche, mit bis zu 37 dB, effizient ab. Das funktioniert, weil sich an der Außenseite ein Mikrofon und an der Innenseite ein Verstärker befindet.

Dieser Umstand kann auch helfen, wenn im Einsatzgebiet viele Wortwechsel stattfinden müssen. Besonders geeignet ist er daher für Polizisten, Jäger und das Militär. Aktiver Gehörschutz ist aufwendiger zu konstruieren und deshalb teuer, als passiver Gehörschutz.

 

Der Aufbau eines Gehörschutzes

Eine erfolgreiche Funktionalität kann durch 2 Gegebenheiten gewährleistet werden: durch In-Ear-Stöpsel oder durch Out-Ear-Kapseln.

In-Ear-Stöpsel schirmen die Umwelt direkt vom Hörorgan ab. Deshalb lassen sich damit auch höhere Dämmwerte erzielen, als so mancher annimmt. Sie bestehen entweder aus Wachs, Silikon oder Schaumstoff. Letztere sind am gängigsten und für den einmaligen Gebrauch. Wachs bietet den Vorteil, dass Du es selber formen und an Dein Innenohr anpassen kannst. Silikon-Stöpsel verwenden häufig Musiker und Konzert-, sowie Disco-Besucher, weil sie unauffällig getragen werden können. Ihre Haltbarkeit ist zudem hervorzuheben. Normale Schaumstoff-Stöpsel werden mit den Fingern plattgedrückt bzw. eingerollt und anschließend recht tief ins Ohr eingesetzt. Der Dämmwert ist dabei am höchsten, wenn sich möglichst wenig Luftvolumen zwischen dem  Trommelfell und dem äußeren Gehörgang befindet.

Vorohr-Stöpsel sind weniger gängig. Sie sitzen vor dem Innenohr und sind insbesondere für Menschen geeignet, die bei In-Ear-Varianten ein unangenehmes Tragegefühl verspüren oder Hautirritationen bekommen. Sie werden vom Anwender so geformt, dass sie den Gehörgang von außen abdecken. Ins Innenohr dürfen sie nicht gelangen.

 

Kapselgehörschutz sitzt außerhalb des Ohrs. Er eignet sich optimal in schmutzigen Umgebungen. Um eine probate Funktionalität zu gewährleisten, muss die Kapsel ausreichend dicht sein. An der Außenseite besteht er deshalb aus hartem Kunststoff, der sich manchmal im Inneren in mehrere Schichten unterteilt. Im Innenraum sitzt Schaumstoff. Dieser dämmt zusätzlich und sorgt für einen hohen Tragekomfort. Kapselgehörschutz kann für 3 Tragearten eingesetzt werden: klassisch mit einem Kopfbügel, im Nacken oder mit einem Kopfband. Außerdem gibt es Varianten, die an einem Schutzhelm befestigt werden können.

Des Weiteren können spezielle Otoplastiken erworben werden, welche von einem Hörgeräteakustiker individuell angefertigt werden. Es werden die exakten Maße des Ohrs verwendet, weshalb ein solcher Schutz gleichermaßen effektiv, wie gemütlich ist. Oftmals können Otoplastiken sogar beim Sport getragen werden. Sie bestehen entweder aus pflegeleichtem Acryl, Silikon oder Fotoplast. Ihr Preis ist deutlich höher, als ein konventioneller Gehörschutz.

 

Im Video: So funktionieren Ohrstöpsel

No Comments

Post A Comment