22 Okt Die richtige Atemschutzmaske
Das solltest Du beim Kauf beachten
Atemschutzmasken schützen den Träger vor Giftstoffen aus der Luft. Sie gehören zur Grundausstattung im Bereich Arbeitsschutz. Während der Kampf gegenüber tödlichen Keimen in asiatischen Ballungsräumen zum Alltag gehört, sind hierzulande deutlich weniger Menschen für Feinstaubmasken und Co. sensibilisiert. Zum Alltag gehören sie in Deutschland nicht. Leider unterschätzen viele die Gefahren durch Luftverschmutzung, weil sie oftmals nur in geringem Umfang oder gar nicht wahrgenommen wird. Ein solches Verhalten ist jedoch fahrlässig, denn Luftverunreinigungen können langfristig schwere Erkrankungen, bis hin zu Krebs, verursachen.
Aus diesem Grund solltest Du Deine Atemwege unbedingt bei einer Luftverschmutzung schützen. Wir hoffen, dass Dir dieser Ratgeber zum Thema richtige Atemschutzmasken weiterhilft. Was Du beachten solltest, erfährst Du nachfolgend.
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Die richtige Atemschutzmaske – Welche Typen gibt es?
Vollmasken
Vollmasken schirmen den Mund, die Nase und die Augen vollständig ab. ABC-Masken gehören zu dieser Gattung. Ihr Körper besteht entweder aus Gummi oder Silikon. Die Sichtscheibe sitzt in einem Dichtrahmen. Geatmet wird über ein sogenanntes Ein- & Ausatemventil. Getragen wird die Maske mit Hilfe eines Riemens oder Bändern. Zudem braucht eine Vollmaske zusätzlich eine Innenmaske oder spezielle Luftkanäle, sowie eine Sprechmembran. Des Weiteren braucht es einen Anschluss für den Atemregler (Lungenautomat) oder Atemfilter. Während hochwertige Modelle mit einem Atemregler und Unterdruck arbeiten, werden in andere Modelle Filter eingesetzt, bei denen man einen Atemwiederstand spüren kann. Besonders wirkungsvolle Masken sind übrigens mit 2 Sichtfenstern ausgestattet.
Halbmasken
Halbmasken bedecken den Mund und die Nase. Die Augen bleiben ungeschützt, weshalb der Träger keine Bereiche betreten sollte, in denen Schadstoffe die Augen reizen und gefährden können. Der Aufbau ähnelt einer Vollmaske. Allerdings ist keine Sichtscheibe und daher auch keine Innenmaske vorhanden. Die Dichtung verläuft oberhalb der Nase. Hier ist ein erfolgreicher Abschluss nicht ganz so einfach. Meist besitzen Halbmasken einen Nasenbügel, mit welchem Du nachjustieren kannst. Drücke ihn dazu an Deine Nase heran.
Partiklefiltrierende Halbmasken
Partikelfiltrierende Halbmasken sind sehr gebräuchlich und unterteilen sich in die Schutzklassen FFP1, FFP2 und FFP3. FFP steht in diesem Zusammenhang für „Filtering Face Piece“. Gebräuchliche Bezeichnungen sind auch Feinstaubmaske und Staubschutzmaske. Sie isolieren den Anwender nicht wie eine Vollmaske mit externer Sauerstoffversorgung, sondern filtern die giftigen Schadstoffe. Derartige Masken schützen den Träger vor wässrigen oder öligen Aerosolen, sowie vor Partikeln. Vor Gasen und Dämpfen schützen sie hingegen nicht, denn dafür bräuchte man einen Gasfilter. Dies gilt ebenso für Masken mit Aktivkohlefilter. Ein Aktivkohlefilter ist nur hilfreich, wenn es um den Schutz vor unangenehmen, jedoch organisch unbedenklichen Gerüchen geht (Schlachtabfälle, Tierzucht, Müllentsorgung usw.).
Partikelfiltrierende Halbmasken bestehen häufig aus Vliesstoff und Gummibändern. Zudem kommt oftmals ein biegsamer Nasenbügel zum Einsatz, welcher angepasst werden kann. Weitere Verwendungsbereiche stellen Feinstaubbelastungen (Bergbau, Ballungsraum), Renovierungsarbeiten, Schimmel, Pollen (für Allergiker) und viele Industriebereiche, wie Holzarbeiten, Schleifen von Eisen und Stahl, sowie Glas- und Minderalfasern.
Halbmasken werden laut DIN-Richtlinien in 3 Klassen differenziert:
FFP1
- Geeignet für nicht-toxische und nicht-fibrogene Stäube
- Maximal 4-fach erlaubte Menge des der maximal erlaubten Arbeitsplatz-Konzentration
- Gesamleckage (an undichten Stellen) bis 25 %, Mittelwerte bis 22 %
FFP2
- 95 % Schutzwirkung für gesundheitsschädlichen Staub, Nebel und Rauch
- Filter gegen feste und flüssige Partikel
- Maximal 10-fach erlaubte Menge der maximal erlaubten Arbeitsplatz-Konzentration
- Gesamtleckage bis 11 %, Mittelwerte bis 8 %
FFP3
- 99 % Schutz vor giftigen Stoffen, sowie vor Tröpfchenaerosolen
- Schutz vor krebserregenden und radioaktiven Stoffen, Enzymen, Mikroorganismen (Bakterien, Viren, sowie Pilze und deren Sporen)
- Maximal 30-fach erlaubte Menge der maximal erlaubten Arbeitsplatz-Konzentration
- Gesamleckage bis 5 %, Mittelwerte bis 2 %
Produkte, die nach EN 149:2001 und A1:2009 zertifiziert sind, schützen vor Feinstaub, vor flüssigen Aerosolen, sowie Partikeln. Unsere Masken erfüllen diesen Standard und sind darüber hinaus mit einem Ventil versehen, um den Widerstand beim Ausatmen zu verringern.
Wie funktioniert eine Atemschutzmaske?
Halbmasken
Eine Atemschutzmaske sitzt meist über der Nase und dem Mund des Anwenders. Einweg-Masken schützen den Anwender mit Hilfe einer Stoffschicht. Diese fängt Bakterien, Viren und feste Partikel auf und verhindert, dass diese über die Atemluft aufgenommen werden. Je nach Umgebung, hält eine derartige Maske bis zu einen Arbeitstag. Hierbei gilt es jedoch zu beachten, dass nicht jede Maske jedes Gefahrenpotenzial abschirmt. Einfache Staubschutzmasken tun sich beispielsweise mit Gasen und Nebeln schwer.
Das feuchte Klima der Atemluft macht die Staubmaske irgendwann durchdringungsanfälliger. Daher sind Masken, die zusätzlich mit einem Filter-Ventil ausgestattet sind, etwas wirksamer und haltbarer. Außerdem bieten Masken mit Filter einen geringeren Atemwiderstand. Deshalb kann auch tiefer ein- und ausgeatmet werden, was gut ist. Eine flache Atmung kann nämlich den Kohlenstoffdioxid-Anteil in der Atemluft erhöhen und zu einer Ohnmacht führen.
Vollmasken
Besonders langlebig sind sogenannte ABC-Masken (Atomar-Biologisch-Chemisch). Diese Vollmasken schützen, im Gegensatz zu einfachen Staubmasken, auch vor biologischen und atomaren Stoffen in der Luft. Außerdem bedecken sie die Augen vollständig mit Hilfe eines abgeschlossenen Sichtfensters. Beim Atmen erzeugt der Träger einen Unterdruck in der Maske. Mit Hilfe eines Atemreglers wird über einen Druckregler stetig neue Luft in die Maske geführt. Der Regler kann dosiert werden. Im Schnitt liegt der Unterdruck, je nach Modell, bei 4,5-8,0 bar. Weil die Atemluft über das Ventil in die Maske gelangt und an der Sichtscheibe vorbeiströmt, kann diese nicht beschlagen. Anschließend strömt die Atemluft in die Steuerventile der Innenmaske und kann eingeatmet werden. Beim Ausatmen verschließt sich das Einatemventil und die Luft kann über das Ausatemventil nach draußen strömen.
Eine Überdrückmaske, die über ein federbelastetes Ausatemventil gesteuert wird, hat einen Druck von ca. 3,9 Millibar. Hier können selbst bei einer gewissen Undichtigkeit keine Giftstoffe in die Maske kommen. Zudem ist Einatemwiderstand bei der Verwendung eines solchen Ventil geringer, während der Ausatemwiderstand im Vergleich zur Normaldruckmaske etwas höher ist.
Vollmasken können auch mit auswechselbaren Atemschutzfiltern verwendet werden. Bei solchen Modellen muss der Träger beim Einatmen den Widerstand selbst überbrücken. Außerdem kann das sogenannte Airtrapping entstehen, wenn flach eingeatmet wird, weil sich dann der Kohlenstoffdioxidanteil in der Maske erhöht. Dies kann zu einer Bewusstlosigkeit führen. Halbmasken dürfen im Übrigen nur mit einem Atemschutzfilter verwendet werden.
Wenngleich Vollmasken wesentlich haltbarer sind, als Halbmasken, haben auch sie ein Mindesthaltbarkeitsdatum, denn Teile, wie die Gummidichtungen, werden irgendwann spröde und durchlässiger.
Was ist der Unterschied zwischen Normaldruckmasken und Überdruckmasken?
In einer Normaldruckmaske entspricht der Druck im Inneren genau dem, der auch in der Umgebung vorliegt. Der Druck wird durch einen Atemregler kontrolliert und eingestellt. Dessen Anschluss ist meist blau oder schwarz eingefärbt. Eine Normaldruckmaske weist den Nachteil auf, dass bei einer Undichtigkeit kurzzeitig Giftstoffe ins Innere gelangen können. Dies kann passieren, wenn Unterdruck entsteht. Der Atemregler braucht nämlich immer einen Moment, bis er diesen ausgleicht.
Bei einer Überdruckmaske sorgt der Atemregler für einen ständigen Überdruck im Inneren der Atemschutzmaske. Dieser liegt meist bei 4 Millibar. Der Träger kann mit einer Überdruckmaske leichter einatmen, als mit einer Normaldruckmaske. Verrutscht die Maske leicht oder ist undicht, kann deshalb auch kein Rauch oder ein anderer, gasförmiger Giftstoff eindringen. Bedacht werden sollte allerdings, dass der Luftverbrauch bei einer Undichtigkeit, die nicht immer bemerkt wird, stark steigen kann. Aus diesem Grund muss der Einsatz manchmal unerwartet früh beendet werden. Fehlende Luft hat in der Vergangenheit immer wieder zu negativen Zwischenfällen geführt, weshalb z.B. die Feuerwehr bestimmte Richtlinien erlassen hat, womit die regelmäßige Überprüfung zur Pflicht wurde. Zudem setzt die Feuerwehr für mehr Sicherheit eine Atemschutzüberwachung und einen Sicherheitstrupp ein.
Die richtige Atemschutzmaske – Brillen- und Bartträger müssen aufpassen
Um eine optimale Dichtigkeit zu gewährleisten, ist ein Bart von Nachteil. Dieser sollte aus Sicherheitsgründen am Kinn und an den Backen regelmäßig entfernt werden. Messungen haben ergeben, dass die Undichtigkeit bereits einige Stunden nach der Rasur zunimmt. Bartträger werden deshalb häufig nicht als Atemschutzgeräteträger zugelassen.
Auch Brillenträger haben Probleme mit dem Thema Atemschutz. Eine normale Brille sollte eher nicht getragen werden, denn am Gestell würde die Maske undicht werden. Auch spezielle Glasmaskenbrillen dürfen bei der Feuerwehr nicht getragen werden. Es besteht jedoch manchmal die Möglichkeit, Brillen an den Masken mittels Drahtgestells festzuklemmen. Teilweise wird die Scheibe einer Vollmaske auch einfach durch die passenden, optischen Gläser getauscht.
Wo Atemschutzmaske kaufen?
Atemschutzmasken kannst Du in Baumärkten und auf den großen Online-Plattformen kaufen. Zudem gibt es auf Atemschutz spezialisierte Shops.
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